Kurz vorgestellt: Markus Elber, Eigentümer und Skipper des robusten Dreimastklippers Linde
Obwohl Markus nun stolzer Eigentümer sowie Skipper der Linde ist und dadurch die meiste Zeit in der Steuerhütte verbringt, hält er sich immer noch am liebsten draußen auf dem Deck auf, um aktiv beim Segeln mitzuhelfen. Markus hat die 'alte Dame' gründlich überholt. Die hölzernen Balken, Gaffeln und Bögen wurden durch Stahl ersetzt, die Fensterrahmen erneuert und sie hat einen neuen Anstrich bekommen. Wir haben Markus ein Loch in den Bauch gefragt, aus größter Neugier zu ihm als Person und seiner Tätigkeit.
Wie hat die Liebe zum Segeln begonnen?
Mit 13 Jahren entdeckte Markus seine Leidenschaft fürs Segeln. Sein Vater, ehemaliger Lehrer, segelte seit 15 Jahren mit Schulklassen auf der Pouwel Jonas aus Kampen. Als er begann, solche Segeltörns auch für Familie und Freunde zu organisieren, war auch Markus mit von der Partie. Von Anfang an liebte er es, sich aktiv beim Segeln zu beteiligen.
Als während einer Klassenfahrt seines Vaters zusätzliche Hände benötigt wurden, hat seine Karriere als Steuermann begonnen. Markus war zu diesem Zeitpunkt 20 Jahre alt. Nach besagtem Segeltörn fragte ihn der Skipper, ob er nicht Lust hätte, die gesamte Saison mit ihm auf der Pouwel Jonas als Matrose zu segeln. Doch Markus beschloss, dass das Abschließen seiner Ausbildungen als Gas-Wasser Installateur und Elektriker Priorität hat, bevor er sich als regulärer Matrosen auf der Pouwel Jonas einstellen lassen könne.
Abstecher zu Sailing Classics
Danach ging alles ganz schnell. Nach der ersten Saison als Matrose war der logische nächste Schritt die Seefahrtschule in Enkhuizen. Anschließend wurde Markus, nachdem er drei Saisons als Matrose angestellt war sowie alle notwendigen Schiffspapiere besaß, Skipper. Zwischendurch segelte er für Sailing Classics auf der Kairos im Mittelmeer sowohl als auch auf der Chronos während der Überfahrt in die Karibik. Das Fahrtgebiet war zwar unglaublich schön, aber durch den enormen Papierkram beim Ein-und Ausklarieren, für welchen er als Erster Offizier zuständig war, kam das Segeln zu kurz. Darüber hinaus funktionierte alles per Elektrohydraulik, lediglich Knöpfe mussten gedrückt werden, was bei Markus, der gerade das aktive sowie traditionelle Segeln liebt, weniger Begeisterung hervorrief. Als Corona ausbrach, beschloss er, in die Niederlande zurückzukehren.
Wie gefällt es dir, Skipper zu sein?
Das Matrosen-Dasein fehlt Markus ein wenig. Durch den engeren Kontakt als Matrose mit den Gästen konnte er seine Begeisterung für das Segeln leichter vermitteln. Heutzutage steht er oft alleine am Steuer. Er stellt fest, dass eine Hemmschwelle existiert, um den Skipper im Steuerhaus aufzusuchen. Allerdings, wenn vorbeigeschaut wird, befinden sich im Handumdrehen fünfzehn Neugierige in der Steuerhütte, die wissen möchten, wozu all die Geräte und Knöpfe gebraucht werden und wie eine elektronische Seekarte funktioniert. Das erklärt Markus ihnen mit Vergnügen und übergibt auch gerne mal das Steuer, wenn der Wind günstig steht. „Es macht Spaß, meinen Gästen etwas beizubringen. Um die Hemmschwelle zu senken, steuere ich auch oft außerhalb des Steuerhauses. Auf diese Weise bin ich mehr Teil der Gruppe" fügt er hinzu.
Was für ein Schiff ist die Linde?
Die Linde ist ein robuster, geräumiger Dreimastklipper, der bei entsprechendem Wind fantastisch segelt. Das 40 Meter lange Schiff hat sechs Standardsegel. Außerdem hat Markus im letzten Winter die hölzernen Balken, Gaffeln und Bögen durch stählerne ersetzt. Das Schiff wiegt 250 Tonnen und es ist immer wieder faszinierend zu sehen, wie der Wind eine so große Masse bewegt. An Bord gibt es 30 Schlafplätze.
Für welche Art von Gruppen ist die Linde geeignet?
Eigentlich kann sich jede Gruppe an Bord der Linde amüsieren. Von Schulgruppen zu Vereinen oder einer Kirchengruppen bis hin zu Familien- oder Freundeskreisen. An Deck lädt die schöne, geräumige Sitzecke zur Entspannung ein, um ein Buch zu lesen oder einen gemütlichen Abend im Hafen zu genießen. Unter Deck ist es dank der hohen Räume, Fenster sowie der hellen Vertäfelung schön hell. In der offenen Küche gibt es viel Bewegungsfreiheit und Stauraum für alle mitgebrachten Lebensmittel. Dank dem Spieleschrank, den Kanus sowie einem Paddleboard können sich die Gäste ohne Probleme auch außerhalb des Segelns eine unterhaltsame Zeit ermöglichen. Und wenn eine Gruppe Erwachsener an Bord ist, gibt es nach dem Segeln auch gerne ein frisch gezapftes Bier.
Wie sorgst du dafür, dass sich die Gäste wohlfühlen?
Markus ist für seine Gruppen immer sehr flexibel. Sobald sie an Bord kommen, heißt er sie herzlich willkommen und gibt eine ausführliche Führung durch das Schiff. Gleichzeitig erkundigt er sich über ihre Erwartungen sowie Wünsche. Nach dem Kennenlernen haben die Gäste Zeit, um sich in Ruhe einzurichten und danach die Segelpläne zu besprechen. Zu diesem Zeitpunkt hat der Skipper bereits das Wetter und den Wind studiert und einen idealen Plan ausgearbeitet. Dennoch schenkt er zunächst den Wünschen der Gäste Aufmerksamkeit und entscheidet dann gemeinsam mit ihnen, welche Route möglich gemacht werden kann.
Das Schönste ist, wenn keine feste Routenplanung im vorraus besteht. Dann kann man immer einen günstigen Kurs segeln und alle genießen den Segeltörn. Außerdem ist es jedes Mal wieder besonders zu sehen, wie gut sich eine Gruppe an Bord amüsieren kann. „Neben dem Segeln sieht man sie singen, tanzen und Spiele spielen. Neulich hatte ich eine Gruppe, in der sich die Jungen und Mädchen gegenseitig schminkten. Es ist schön, sie so beschäftigt zu sehen", erzählt Markus.
Heimathafen Kampen
Ab der Saison 2024 wird die Linde von Kampen aus segeln. Dort hat Markus Segelkarriere begonnen und außerdem befindet sich hier sein Netzwerk sowie Freundeskreis. Das Schiff liegt im geschützten Hafen und das Willkommensgespräch findet in der Regel draußen statt. Die Stadt selber ist auch sehr schön und das Zentrum befindet sich nur eine Straße vom Hafen entfernt. Es ist leicht zu Fuß zu erreichen, ideal, wenn die Gruppe am Vorabend kommt und die Stadt erkunden möchte.
Was ist dein Lieblingsziel?
Die Ziele sind abhängig vom Wind und den Wünschen der Gäste. Jeder Ort hat seinen Charme. Workum empfinde ich zum Beispiel als ein kleines und hübsches Städtchen. In Lemmer kann man wunderbar am Strand liegen und entspannen. Allerdings ist es in Enkhuizen geselliger, weil die Gruppen leicht im Hafen in Kontakt mit anderen Schiffen treten können. Die Inseln sind natürlich wunderschön, aber dafür müssen der Wind und die Gezeiten auf unserer Seite stehen, um dort hinkommen zu können. Terschelling ist eines meiner Lieblingsziele, weil man vom Hafen aus in der Nähe der Stadt, des Strandes und Waldes ist.
Wenn die Gruppe ein Museum besuchen möchte, segel ich gerne nach Enkhuizen. Von Stavoren aus kann man bei halben Wind in kürzester Zeit dorthin segeln. Dadurch hat man den ganzen Nachmittag Zeit, um das Freilichtmuseum zu besuchen, wo wir das Schiff zur Zeit kostenlos anlegen dürfen.
Letztens hatte ich eine Gruppe, die gerne tanzen wollte. Ich habe dann vor Den Oever geankert und das Schiff mit ein paar Partylichtern verschönert. Während die Schüler unter Deck zur Musik tanzten, beobachtete ich auf dem Achterdeck mit den Lehrern einen wunderschönen Sonnenuntergang.
Was ist dein Geheimnis?
„Ich denke meine Begeisterung fürs Segeln. Abgesehen davon versuche ich immer so gut wie möglich zu kommunizieren und bekomme schnell ein Gefühl dafür, was die jeweiligen Gäste mögen und was nicht. Und dann bemühe ich mich, so gut wie möglich darauf einzugehen.
Während des Segelns mit Schulklassen beobachte ich immer gut die Dynamik. Wenn sie sehr lebhaft sind, steuere ich einen Hafen an, indem sie am Kai rumrennen oder Fußball spielen können. Falls sie lieber in die Stadt gehen möchten, fahre ich in eine schöne Hafenstadt. Sofern sie lieber Zeit an Deck verbringen, schlage ich vor, um eine Nacht vor Anker zu gehen und gemeinsam den Sternenhimmel zu beobachten."
Außerdem bezieht er gerne alle beim Segeln ein. „Wir kommen nur voran, wenn wir zusammen arbeiten. Wenn man alleine an einem Tau zieht, passiert nichts. Wenn wir allerdings alle zusammen ziehen sowie generell helfen, haben wir eine tolle Segelerfahrung." Markus liebt das Segeln und vermittelt das auch mit Vergnügen an seine Gäste. Während des Segeltörns verdeutlicht er gerne, was passiert, wenn man ein Segel leicht verstellt oder die Schot verändert, um das Schiff etwas schneller fahren zu lassen. Markus hat allerlei Tricks auf Lager, um jeden Teilnehmer mit einzubeziehen.
Er genießt auch die Herausforderung, die Meinung einer Gruppe junger Menschen zu ändern, die beispielsweise Segeln unheimlich und schwierig finden oder lieber nach Disneyland gefahren wären. Einmal bekam Markus einen Kommentar von einem ehemaligen Schüler, der zwei Jahre später auf Instagram schrieb, dass sie nach dieser Klassenfahrt wirklich eine Schulklasse geworden sind. „Ein schöneres Kompliment kann man als Skipper nicht bekommen."
Möchten Sie mit der Linde segeln?
Prüfen Sie die Verfügbarkeit des Schiffes oder kontaktieren Sie einen unserer Mitarbeiter während der Bürozeiten. Sie werden Sie gerne über die vielen Möglichkeiten der Linde informieren.
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