Diese Leuchttürme kannst du in den Niederlanden erklimmen
Schon mal einen Leuchtturm bestiegen? In den Niederlanden gibt es mehr als 50 Leuchttürme, von denen 30 noch in Betrieb sind. So steht der älteste Leuchtturm auf Terschelling, der größte ist der „Lange Jan“ bei Den Helder und der kleinste Leuchtturm steht auf der höchsten Düne auf Vlieland.
Leuchttürme spielten früher eine wichtige Rolle für die Schifffahrt. Dank der modernen Kommunikationsmittel sind die meisten heute überflüssig. Glücklicherweise wurden die schönen historischen Gebäude stehen gelassen, und das Licht ist in den meisten von ihnen noch aktiv. Wir haben herausgefunden, welche von ihnen du auch während eines Segeltörns auf dem Wattenmeer oder IJsselmeer besuchen kannst. Du fragst dich, welche das sind?
Eierland, der rote Leuchtturm von Texel
Der erste Leuchtturm, den du besuchen kannst, ist der Leuchtturm von Texel. Dieser befindet sich an der Nordspitze der Insel, am Posten 33. Er besitzt ein feurig rotes Aussehen, das vom Wasser aus leicht zu erkennen ist. Der Turm ist keine Station der Küstenwache mehr, aber er hat noch immer ein funktionierendes Licht.
Über eine stählerne Wendeltreppe aus dem Jahr 1864 geht es über 118 Stufen und sechs Etagen nach oben. Auf dem Weg dorthin kann man sehen, wie hoch man auf der NAP-Anzeige (Amsterdamer Pegel, Nullpunkt) steht. Auf jeder Etage erfährt man etwas über die Geschichte des Leuchtturms, man kommt an der höchsten Toilette auf Texel vorbei und im vierten Stock kann man sogar zwischen der alten und der neuen Mauer herumlaufen. Während des Zweiten Weltkriegs wurde der Leuchtturm stark beschädigt, und man beschloss, nach dem Krieg eine neue Mauer um den alten Turm zu errichten. Während der Besichtigung kannst du noch die alten Einschusslöcher aus dem Zweiten Weltkrieg sehen.
Schließlich gelangt man in den sechsten Stock, wo man von gleich drei Seiten den besten Blick auf das Meer hat.
Höhe: 47 Meter
Gebaut: 1864
Aktives Lichtsignal: Fl(2)W10s: 2 weiße Funken alle 10 Sekunden
Geöffnet: während der Segelsaison
Aktuelle Informationen, Öffnungszeiten und Kosten findest du auf der Website vom Leuchtturm Texel.
Vuurduin, der rote Leuchtturm auf Vlieland
Der kleinste Leuchtturm der Niederlande steht auf der höchsten Düne von Vlieland, „De Vuurboetsduin“. Von der Dorpstraat aus kann man direkt dorthin laufen. Der Leuchtturm ist aus Gusseisen, feuerrot und hat noch ein funktionierendes Licht für den Fall, dass das Radarsystem ausfällt. Über 49 Stufen gelangst du auf die Panoramaterrasse, wo an besonderen Abenden im Juli und August bei ausreichendem Interesse einen wunderschönen Sonnenuntergang genossen werden kann.
Höhe: 16,8 Meter
Erbaut: zwischen 1877 und 1878
Aktives Lichtsignal: Iso W 4s, weißes Blenden alle zwei Sekunden, dann zwei Sekunden lang aus.
Geöffnet: während der Segelsaison, wenn die Flagge gehisst ist, ist der Leuchtturm für Besucher geöffnet
Aktuelle Informationen, Öffnungszeiten und Kosten findest du auf der Website von Vlieland.
Der rot-weiß gestreifte eiserne Leuchtturm von Ameland
Ein weiterer Leuchtturm, welchen du besuchen kannst, steht auf der Watteninsel Ameland. Der Leuchtturm wurde 1880 im Auftrag von König Willem III. gebaut. Wie der Leuchtturm auf Vlieland, ist auch dieser aus Gusseisen gefertigt. Aufgrund seiner Größe wurden die Teile einzeln gegossen und zur Insel transportiert, wo sie dann zusammengesetzt wurden.
Höhe: 55 Meter
Gebaut: 1880
Aktives Lichtzeichen: Fl(3)W15, 3 weiße Funken alle 15 Sekunden
Geöffnet: während der Segelsaison
Aktuelle Informationen, Öffnungszeiten und Kosten findest du auf der Website der Touristeninformation Ameland. Dort gibt es auch ein lustiges Ausmalbild des Leuchtturms für Kinder.
Urker Leuchtturm an der Spitze der ehemaligen Insel
Der letzte Leuchtturm, den es zu besteigen gilt, liegt am IJsselmeer und ist der Leuchtturm auf Urk. Das auffällige Backsteingebäude steht am Rande des alten Dorfkerns der ehemaligen Insel Urk auf dem Felsenbuckel. Als das IJsselmeer noch ein Meer war (die alte Zuiderzee), wies der Leuchtturm Schiffen den Weg in den Hafen oder entlang der flachen Küste mit Sandbänken. Er war aus 33 Kilometern Entfernung sichtbar. Damals zahlten die Schiffe Steuern für die Leuchttürme, und als Zahlungsnachweis erhielten sie ein Leuchtfeuerblei, eine Art Münze mit einer Jahreszahl, um zu zeigen, dass die Steuer bezahlt worden war.
Von der Plattform aus hat man einen herrlichen Blick auf das alte Zentrum von Urk, das IJsselmeer und die Provinzen Nordholland, Flevoland und Friesland. Am Fuße des Leuchtturms befinden sich noch ein Sturmsignalpfosten und ein Nautophon. Beide sind nicht mehr in Betrieb, aber der erste zeigte an, wie stark der Wind wehte und warnte vor Stürmen. Das Nautophon signalisierte im Nebel.
Ein weiterer Fun Fact: Normalerweise drehen sich die Lichter von Leuchttürmen im Uhrzeigersinn - außer auf Urk, wo sich das Licht gegen den Uhrzeigersinn dreht.
Höhe: 18,5 Meter
Erbaut: 1844-1845
Lichtsignal: Fl W 5s, weißes Blendlicht alle fünf Sekunden
Geöffnet: in den Sommermonaten, außerhalb davon nach Vereinbarung
Auf der Website des Leuchtturms (Übersetzungsmöglichkeit unten rechts) findest du aktuelle Informationen, Öffnungszeiten und Kosten.
Wie man das Lichtsignal eines Leuchtturms erkennt
Leuchttürme haben immer ein unterbrochenes, "blinkendes" Licht. Der Charakter eines Leuchtturms ist auf einer Navigationskarte verzeichnet und besteht aus drei Komponenten:
- Farbe des Lichts: Ein Leuchtturm an der Küste hat normalerweise ein weißes oder gelbes Licht und in der Nähe des Hafens ein rotes oder grünes Licht
- Art des Signals: ein Leuchtturm blinkt immer, also Fl (an und aus für mehr als 2 bis 3 Sekunden) oder Iso (gleich lang ein und aus)
- Wiederkehr des Signals: Flash und Isophase beschreiben auch die Gesamtlänge einer Periode, d.h. die Summe der Ein- und Ausschaltzeiten
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